Lehrgangsempfehlung für die Weiterbildung zum/zur Geprüften Kraftwerker/Kraftwerkerin - Print

Kraftwerker und Kraftwerksmeister sind die wesentlichen operativen Akteure in unseren Kraftwerken. Das bedeutet auch, dass sie einen wesentlichen Beitrag in der Wertschöpfungskette leisten, indem sie für einen sicheren und wirtschaftlichen Anlagenbetrieb und eine hohe Verfügbarkeit der Kraftwerke Sorge tragen.

Wenn wir den Kraftwerksmeister als „Manager auf der Warte“ wertschätzen, so erkennen wir sogleich, dass diesem Manager auch qualifizierte Mitarbeiter als Teammitglieder für die vielfältigen und breit gefächerten Aufgaben des Kraftwerksbetriebs, die in den letzten Jahrzehnten zudem stetig gewachsen sind, zur Seite gestellt werden müssen.

So erwartet man heute von Kraftwerkern umfassende Kenntnisse der zentralen Anlagenteile, der Hilfs- und Nebenanlagen, intensive Kenntnisse des Kraftwerksprozesses und Kenntnisse der einschlägigen Gesetze, der Rechtsverordnungen, der autonomen Rechtsnormen und technischen Regeln. Der Kraftwerker soll beim Anfahren und Abfahren, im Lastbetrieb sowie bei Betriebsstörungen einen sicheren Anlagenbetrieb gewährleisten, er muss Störungsverläufe analysieren und Behebungshinweise geben können, er muss Dokumentationsänderungen anstoßen, Wirtschaftlichkeitsaspekte beachten und den Anforderungen des Umweltschutzes genügen.

Weiterhin werden unter den Aspekten der Veränderung der Energiewirtschaft durch die wachsende Bedeutung der erneuerbaren Energien vermehrt Eigenschaften und Verhaltensweisen von den heutigen und zukünftigen Kraftwerkern erwartet, die im Zusammenhang mit Innovationsfreude, Veränderungsbereitschaft und lebenslangem Lernen stehen.

Auch gilt es zu berücksichtigen, dass der Kraftwerker als Mitglied eines Teams, der Schichtmannschaft, im soziokomplexen vollkontinuierlichen Schichtbetrieb arbeitet und folgerichtig über überdurchschnittliche soziale und kommunikative Kompetenzen verfügen sollte.

Fasst man diese Anforderungen zusammen, so erwarten wir von dem Kraftwerker Fähigkeiten und Fertigkeiten in einem sehr breiten und heterogenen Handlungsspektrum. Dieses berücksichtigt der hier vorliegende Rahmenstoffplan und beinhaltet nicht nur die altbekannten „harten" technischen Kenntnisse, die es weiterhin zu vermitteln gilt, sondern auch „weiche" Themen wie das Unterrichtsfach „Professionelles Arbeiten“.