Immer weniger Personal wird zukünftig komplizierte und komplexe Anlagen betreiben und instandhalten. Fundierte operative und strategische Entscheidungen für eine effiziente Betriebsführung erfordern vom Management praktikables Wissen und unkompliziert abrufbare Wissensquellen. Wissen und Können werden im kommenden Jahrhundert das Primat der materiellen Ressourcen in der Produktion ablösen.
Maschinen, Anlagen, Bauwerke – Betriebsmittel allgemein – unterliegen während ihrer Nutzung physikalisch oder chemisch bedingten Abnutzungsprozessen. Diese Prozesse führen zur Einschränkung der Funktionstauglichkeit, zum Ausfall einzelner Komponenten oder der Anlagen. Ausfälle sind in der Regel unerwünscht, Gegenmaßnahmen aber teuer und zeitaufwendig. Deshalb ist man bestrebt, Maßnahmen, die der Abnutzung entgegenwirken oder sie aufheben, so sparsam wie möglich einzusetzen. Bei hohen Anforderungen an die Zuverlässigkeit und die Verfügbarkeit ist eine Verringerung der erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen
nur durch immer bessere Beherrschung der Beanspruchung und durch möglichst weitgehende Ausnutzung des den Komponenten der Anlagen inhärenten Abnutzungsvorrats möglich. Das erfordert anwendbares Wissen über den aktuellen Anlagenzustand und die betriebswirtschaftlichen Randbedingungen für Produktion und Instandhaltung. Dieses Wissen kann als Zustandswissen bezeichnet werden.
Das Buch „Zustandswissen“ ist für den praktischen Betrieb geschrieben. Es informiert Führungskräfte und interessierte Fachkräfte über Wechselwirkungen von Beanspruchbarkeit und Beanspruchung mit der Zuverlässigkeit, der Verfügbarkeit und der Lebensdauer von Anlagen und deren Komponenten in den unterschiedlichen Betriebsphasen. Informationsquellen für Zustandswissen werden aufgezeigt und Möglichkeiten der Auswertung und Bewertung werden aufbereitet. Es unterstützt Entscheidungen für eine zuverlässige Betriebsführung und eine effiziente Instandhaltung auf den unterschiedlichen Arbeitsebenen. Bei der Umstellung der Produktions- und Instandhaltungsorganisation auf Systeme der Informationsverarbeitung kann es helfen, theoretisches Wissen, gepaart mit praktischen Erfahrungen und allgemeinen Regeln, schnell abzurufen. Dazu wurde eine Darstellung und eine Form gewählt, die sich auf unbedingt Erforderliches beschränkt und ein rationelles Arbeiten ermöglicht.