Der Vorläufer dieses VGB-Standards, die VGB-Richtlinie „Charakterisierung von Kraftwerkskohlen“ (VGB-R 210), ist vor 12 Jahren (2003) erschienen. Seit dieser Zeit haben sich vereinzelt neue Entwicklungen, vor allem aber geänderte Bedingungen für den Betrieb eines steinkohlengefeuerten Kraftwerkskessels herausgeschält. Neue Anforderungen seitens der Gesetzgebung aber auch seitens der sich stark veränderten wirtschaftlichen Randbedingungen erforderten eine Überarbeitung und Modernisierung des Textes.
Der VGB-Standard VGB-S-210 wendet sich in erster Linie an das technische Betriebspersonal von steinkohlebefeuerten Industrie- und Kraftwerksanlagen. Er soll die neuen Kohlencharakterisierungsverfahren beschreiben, einen Überblick darüber verschaffen, wie die verschiedenen Inhaltsstoffe der Kohle auf die Anlage und die Verbrennungsprodukte wirken und die verschiedenen Vorgänge in technischen Feuerungen bei Einsatz unterschiedlicher Kohlen erörtern. Darüber hinaus sollen Anregungen dazu gegeben werden, welche Messtechnik ggf. einsetzbar ist, um die jeweiligen Anforderungen zu erfüllen.
Dem Kohleneinkäufer, sowie dem Nebenprodukten-Verkäufer (Asche, Gips) kann der Standard wertvolle Hinweise geben. Er soll Hintergrundwissen vermitteln zur Spezifikation von Kohlen, Aschen und Gips und insbesondere auf die Charakterisierungsparameter (Kohlen- und Anlageneigenschaften) hinweisen, die dem technischen Betriebspersonal Probleme bereiten.