Generatoren sind wesentliche Komponenten der Stromerzeugungsanlagen. Ein durch Schäden bedingter Ausfall derartiger Maschinen bedeutet eine Beeinträchtigung der Stromerzeugung und ist meistens mit einer langen Reparaturzeit verbunden.
Um Schäden an Generatoren in Kraftwerken bereits im Entstehungsstadium zu erfassen, werden Schutzeinrichtungen eingebaut. Für den elektrischen Schutz hat VGB im Jahr 2012 entsprechende Empfehlungen in dem VGB-Standard VGB-S-025 „Elektrischer Blockschutz“ veröffentlicht. In dem vorliegenden VGB-Standard VGB-S-164-11 sollen die Schutzmaßnahmen aufgezeigt werden, die sich aus der Überschreitung thermischer Grenzen, dem Auftreten von Leckagen und anderen Fehlfunktionen ergeben können. Diese Schutzmaßnahmen betreffen den sogenannten „Maschinentechnischen Generatorschutz“ und umfassen Generatoren für thermische Kraftwerke, Wasserkraftwerke und Windenergieanlagen.
Die im vorliegenden VGB-Standard VGB-S-164-11 zusammengefassten Empfehlungen basieren auf dem heutigen Stand der Technik und geben Anleitungen für den Einsatz des maschinentechnischen Generatorschutzes, vorzugsweise für den Bau und die Planung neuer Anlagen. Sie können jedoch auch Anleitung sein für die Modernisierung bestehender Anlagen. Der vorliegende VGB-Standard „Empfehlungen für den maschinentechnischen Generatorschutz“ schreibt die gleichnamige VDEWEmpfehlung aus dem Jahr 1983 fort und integriert die Windkraftgeneratoren. Bei der Bearbeitung wurde das VDMA-Einheitsblatt 4315-8 „Turbomaschinen und Generatoren – Anwendung der Prinzipien der funktionalen Sicherheit – Teil 8: Risikobeurteilung H2-gekühlte Kraftwerksgeneratoren“ ebenfalls berücksichtigt.
Neben einer umfassenden Information über den Stand der Technik wird mit dieser Veröffentlichung auch das Ziel verfolgt, für Planung und Bau einer Stromerzeugungsanlage, Konstruktion, Herstellung, Montage und Überwachung des Generators sowie für den Generatorbetrieb Hilfestellung und Hinweise für vorsorgliche Maßnahmen gegen Störungen und für geeignete Schutzmaßnahmen zu geben.
Die systematische Behandlung und Erläuterung der einzelnen Auslösekriterien sowie der Varianten für die automatische Schutzauslösung und die Beschreibung eines zweckmäßigen Vorgehens zur Auswahl der Kriterien für den speziellen Anwendungsfall sollen diesen Entscheidungsprozess bei Betreiber und Hersteller erleichtern und helfen, für die unterschiedlichen Bedingungen das technisch-wirtschaftliche Optimum zu finden.
